Herzlich Willkommen auf meinem Blog

Wie ich unten in meinem ersten Eintrag schreibe, werde ich hier unregelmäßig mich bewegende Themen "verarbeiten". Das kann alles sein, von aktuellen Themen über Dinge aus meiner Vergangenheit etc.
Ich hoffe, es gefällt wenigstens ein paar wenigen. Auch über Feedback freue ich mich sehr.

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Pro Rauchen

Am Ende des Jahres ist es vielleicht Zeit Resumé zu ziehen. Es gäbe viel zu sagen, aber das wichtigste und schlimmste Erlebnis 2010 war für mich der Volksentscheid für das absolute Rauchverbot.

Mich hat es wirklich schockiert, wie wenig Leute sich an dem Volksentscheid beteiligt haben, welche Ausreden sie haben und was für eine Hexenjagd mittlerweile auf uns Raucher gemacht wird.

Rauchen ist nicht das gesündeste, das ist klar. Aber die Panikmache und Übertreibungen die herumgeistern, gehen wirklich zu weit. Ich weiß, ich werde jetzt wieder viele Leute gegen mich aufbringen, aber mir geht dieses Nichtraucher-Getue echt auch die Nerven. Die regen sich ja mittlerweile auch schon draußen auf der Straße auf, gehen demonstrativ hüstelnd an einem vorbei. Dann sollen sie halt im Sommer im Biergarten drinnen sitzen, sie wollten es ja so!

Nicht zu vergessen die Super-Mamis die ich ja eh so gefressen habe. Regen sich auf wenn z.B. eine Mutter vor dem Kindergarten raucht, vielleicht sogar im Auto, nachdem sie das Kind weggebracht hat. Na und????

Ich rauchte und rauche in meiner Wohnung. Ich bin wohl der einzige Raucher, der noch nie aufgehört hat und es auch noch nie wollte. Ich bin nämlich der Meinung daß, wenn man es wirklich will, es auch kann. Aber nur ganz oder gar nicht und wenn man es nur halbherzig will, klappt es nicht.

Ja, ich habe ein Kind. Ja, ich habe in der Schwangerschaft geraucht (ok, schlechten Gewissens und nur noch ca. 1-3 Zigaretten/Tag statt 60). Ich rauche natürlich nicht im Kinderzimmer. Das geht gar nicht. Ich rauche auch nicht im Auto, wenn meine Tochter anwesend ist. Aber sonst schon!

Jeder muss seine eigenen Konsequenzen aus dem strengen Rauchverbot ziehen. Mich stürzte es ganz ehrlich in Verzweiflung. Ich bekam Angst, was dem noch nachfolgt. Diese Fremdbestimmung. Ich fühlte mich unfrei. Da kann man jetzt darüber lachen oder mich für verrückt halten, ich schildere nur, was in mir vorging. Und es war tatsächlich so. Die Überlegungen, wo man hin könnte, welches Land noch zum Auswandern zur Verfügung stünde. Ich weiß es immer noch nicht.

Fakt ist, dass ich nur noch im äußersten Notfall (vor allem im Winter) fort gehe. Essen gehen kann ich eh nicht so oft und wenn, hole ich es lieber ab und esse zuhause. Tanzen/Discos – geh ich nicht mehr. Konzerte: möglichst nur noch Open Air. eine schöne Bar besuchen? Undenkbar. Ein schöner Drink an der Bar ist für mich untrennbar auch mit einer Zigarette verbunden. Gerade das macht ja so eine schöne Stimmung. Rauchgeschwängerte Luft, ein cooler Cocktail, nette Gespräche.

Leben und leben lassen! Das war immer meine Devise. Leider haben mir die Nichtraucher echt ein Stück Lebensqualität genommen. Die vorherige Lösung war mit Raucherlokalen, Raucherecken etc. war ok. Man hatte eine Wahl. Jetzt nicht mehr.

Wie gesagt: Es geht hier nur um mich! Meine Meinung, meine Gefühle und Empfindungen. Natürlich darf das ein Nichtraucher auch für sich beanspruchen, das ist ja dann seine Meinung. Und dass es für Nichtraucher in der Vergangenheit oftmals sehr unangenehm war, kann ich durchaus nachempfinden. Das steht hier auch gar nicht zur Debatte!

Traurig. Ja, ich bin zutiefst traurig.